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Das Automobil – Synergie der Disziplinen

Studiendekan Prof. Alexander Friedrich kam, nach seiner Begrüßung, zur Ehrung einiger Studierenden, die ihren ersten Studienabschnitt in Maschinenbau mit besten Noten absolviert hatten: Larissa Bäßler, Dario Batinic, Christian Decool, Benjamin Felix Gertz, Daniel Glatthaar, Moritz Müller, Benjamin Nuebel, Leonie Schmidt und Michelle Schreiber – Gratulation!

Der Referent, Dipl. Physiker Paulos Chatzis, ist Manager der Innovationswerkstatt bei Star Cooperation. Star Cooperation, mit Sitz in Böblingen, vereint zahlreiche Kompetenzen unter dem Motto „Die Kraft der Synergie – Interdisziplinäre Lösungen aus einer Hand, exakt zugeschnitten auf Ihre Bedürfnisse“: IT, Logistik, Engineering, Elektronik, Consulting, Medien und Innovationswerkstatt.

Ein Innovationsmanager, wie Paulos Chatzis, muss die Fähigkeit besitzen, über seine eigene Disziplin hinaus zu denken, die unterschiedlichen Inhalte und Synergien zu kombinieren und den Alltagsverstand zu verlassen. So kann er Perspektiven entwerfen, die den Findungsprozess innovativer Produkte und neuer Lösungen ermöglichen.

Paulos Chatzis versuchte sich an drei Schnittstellen um das Automobil herum: Medizin, Naturwissenschaften und Mathematik. Zunächst grenzte er seinen Untersuchungsgegenstand ab, indem er zwischen Terminologien, Methoden und Gedankenexperimenten unterschied. Danach erlaubte er den Teilnehmer/Innern einen Blick in seine Innovationswerkstatt.

Im ersten Gedankenexperiment stelle er die Welt des Automobils der Welt der Medizin gegenüber. Dabei stellte Paulos Chatzis eine Korrelation zwischen der Geometrie des Fahrzeugs  und den Statistiken gemäß der Abbreviated Injury Scale (AIS) her, einer Verletzungsskala, die als Bewertungsskala für die Letalität von Einzelverletzungen dient. Die Frage aus solchen Überlegungen lautete: Existiert ein Modell, das zu den gegebenen AIS, ein Optimierungsverfahren ermöglicht, das die Schwere möglicher Verletzungen abbildet?

Im zweiten Beispielszenario umriss Paulos Chatzis das wissenschaftstheoretische Denken der Naturwissenschaften (Hypothese, Theorie, Deduktion, Falsifizierbarkeit) und zeigte deren Anwendungen auf ein gedachtes Datenmodell eines Automobils, mittels mathematischer Modellierungen, z.B. Rekursive Regressionsanalyse (Zusammenhänge verschiedener Variablen), Normalverteilung und Varianz (Wahrscheinlichkeitsverteilungen), Methode der kleinsten Quadrate (Zeitreihenanalysen).

Für Studierende, die einmal in einer Innovationswerkstatt ein Praktikum absolvieren oder eine Abschlussarbeit erstellen wollen, hier geht es zu Star Cooperation – Danke für den Vortrag!
 

 https://www.star-cooperation.com/de/unternehmen/


Weiterbildungscampus Hochschule Esslingen GmbH: Zielgenau und im Trend der Wirtschaft

(Foto: KD Busch)

Nach der Gründung: Rektor Prof. Christof Wolfmaier (rechts), 
Vorstandsvorsitzender des VdF, Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Markus Sontheimer

Unter Beteiligung des Vereins der Freunde der Hochschule Esslingen wurde am 05. Juli 2021 der Weiterbildungscampus an der Hochschule Esslingen in der Rechtsform einer GmbH gegründet. Die Gesellschafter der GmbH sind: Die Hochschule Esslingen und der Verein der Freunde der Hochschule Esslingen e.V. (VdF)

Bereits am 07. Juli 2008 hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), ein freiwilliger Zusammenschluss der staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland mit 268 Mitgliedshochschulen, festgestellt, dass die Wissenschaftliche Weiterbildung erheblich an Bedeutung gewonnen hätte. Zu den Gründe für die zunehmende Bedeutung der Weiterbildung zählte man damals den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt, die demografische Entwicklung ab dem Jahr 2020 und die Auswirkungen des Bolognaprozesses, der Spezialisierungen in einer späteren Phase, nach einem frühen Berufseinstieg, als wichtig erkennen ließ.

Die Hochschule Esslingen und der VdF sind das Thema der wissenschaftlich fundierten Weiterbildung erst einmal zurückhaltend angegangen, vor allem wegen der Hindernisse und Unklarheiten in den Rahmenbedingungen und den geringen Spielräumen im öffentlichen Tarifrecht.

Jedoch, aufgrund der zunehmen Bedeutung der Weiterbildung insgesamt, noch verstärkt durch das digitale Lernen Erwerbstätiger in der Corona-Krise, war die Antwort darauf die Gründung einer GmbH-Gesellschaft im Privatrecht, der „Weiterbildungscampus Hochschule Esslingen“. Dieser Akteur kann sich seinen Markt und seine Zielgruppen bedarfsgerecht aussuchen und sein Geschäftsmodell exakt auf den regionalen Bedarf der Wirtschaft im Mittleren Neckar ausrichten. Die Lehrenden kommen ausschließlich aus der Professorenschaft der Hochschule Esslingen und können so das bekannt praxisorientierte und wissenschaftliche Niveau der Hochschule den jeweiligen Kunden vermitteln. Vor allem die gut ausgestatteten Labore der Hochschule können bei Bedarf optional genutzt werden.

Für den VdF Vorstand und Beirat stellt diese GmbH eine einzigartige Herausforderung dar, die innerhalb des Firmennetzwerkes des VdF zu Lösungen in der Weiterbildung führen wird. Im Fokus stehen aktuell die Themen:

  • Programmiersprachen, Software, Embedded Systems, IT Security
  • Digitale Produktion - Industrie 4.0KI für Ingenieure - Maschinelles Lernen in der Produktions- und Automatisierungstechnik
  • Grundlagen der elektrochemischen Energiespeicherung
  • Energiewirtschaftliche Aspekte zur Versorgung des Verkehrssektors mit Wasserstoff
  • Grundlagen Energiespeicher und Batteriesysteme für die Elektromobilität

Wenn Sie auf der Suche nach speziellen Weiterbildungsangeboten sind, sprechen Sie mit dem Geschäftsführer „Weiterbildungscampus Hochschule Esslingen GmbH“, Prof. Dipl.-Ing. Werner Klement. werner.klement@whe-esslingen.de

Weitere Angebote

 


Wir trauern um Ehrensenator Ewald Kübler

Foto: TWB Kephallenia-Württembergia

Die Familie Kübler wählte in ihrer in der Esslinger Zeitung erschienenen Traueranzeige den Spruch aus: „Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes und der Trauer, aber auch eine Zeit der dankbaren Erinnerung“. In Anlehnung an die Weisheiten des Alten Testaments (Prediger Salomo) wird hier die Wechselhaftigkeit des menschlichen Lebens herausgestellt, mit seinem Werden, Wachsen, Vergehen und der Hoffnung, dass auch ein Teil bleibt, erinnert wird und weiter geht.

Ehrensenator Ewald Kübler (31.03.1928 bis 24.05.2021) hat in der Erinnerung des Vereins der Freunde der Hochschule Esslingen (VdF) und der Hochschule Esslingen zum Werden und Wachsen auf dem Gebiet der Hochschulbindung entscheidend beigetragen.

So berichtet die Esslinger Zeitung am 29. April 1982, dass Dipl.-Ing. Ewald Kübler das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom damaligen Minister für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg, Prof. Helmut Engler, überreicht bekam. Diese hohe Auszeichnung wurde Ewald Kübler vom Bundespräsident für seinen Verdienst um die Ingenieurausbildung verliehen.

Gerade beim Übergang von den früheren Ingenieurschulen zu den Fachhochschulen im Jahr 1972 setzte Kübler mit einer praxisorientierten Ingenieurausbildung wichtige Impulse. Als Ingenieur und beruflich als Geschäftsführer bei der Firma Schuler in Göppingen, wusste er um die Fragestellungen und Problemlösungen in der Praxis. „Wir wollen nicht, dass Klein-Universitäten entstehen“, war sein Ausspruch.

Ewald Kübler war aber nicht nur bildungspolitisch engagiert, er war seit 1971 Mitglied im Verein der Freunde der Hochschule Esslingen (VdF), von 1977 bis 1993 bestimmte er im Vorstand des Vereins dessen Wirken und beeindruckte dabei durch seinen ehrenamtlichen Einsatz.  Sein Bezug zu den damaligen Studierenden war mehr als vorbildlich: Beratung in Fragen des Studiums, Vermittlung von Praktika, Förderung von wichtigen studentischen Projekten mit Geld- und Sachmitteln. Darüber hinaus war er mitbestimmend bei der Ausstattung zahlreicher Labore. Für diese großen und wegweisenden Leistungen wurde er im Jahr 1988 mit dem Titel „Ehrensenator“ der Hochschule Esslingen ausgezeichnet.

Ewald Kübler hielt den Kontakt zum VdF und zur Hochschule Esslingen auch in den letzten Jahren aufrecht. So besuchte er regelmäßig die Abschlussveranstaltungen und die Preisverleihungen im Neckar-Forum Esslingen und wurde häufig um seinen Rat gefragt, z.B. anlässlich der aufkommenden Fragen zur neu gegründeten „Bildungsstiftung Hochschule Esslingen“.

Die Nachricht von seinem Tod verdeutlicht schmerzhaft, dass alles seine Zeit hat. Wir trauern um Ewald Kübler.

Vorstand und Beirat
Verein der Freunde der Hochschule Esslingen e.V.


State-of-the-Art-Absicherungen bei Bertrandt

Video-Rundgang bei Bertrandt: HiL Prüfstände

Am 08. Juni 2021 referierte Felix Strauß, Lead Expert im Bereich Electronics & Virtual Testing Solutions bei Bertrandt, über Absicherungen und Testverfahren bei komplexen Elektrisch/Elektronischen-Fahrzeugarchitekturen.

Der Vortrag fand im Rahmen des von Studiendekan Prof. Dr. Alexander Friedrich moderierten Industriekolloquiums der Fakultät „Maschinen und Systeme“ mit 145 Studierenden und Gästen online statt. Vor dem Vortrag wurden drei Studierende des Studiengangs „Maschinenbau“ für ihre sehr guten Studienleistungen im ersten Studienabschnitt herausgestellt und mit Preisen ausgezeichnet.

Felix Strauß erläuterte umfassend das anspruchsvolle Thema über die elektrisch/elektronische Architektur (E/E-Architektur) eines Fahrzeugs und seine Absicherung. Die Absicherung und Testung der E/E-Architektur umfasst die Kraftfahrzeugelektrik und die Kraftfahrzeugelektronik, die Vernetzung, die Schnittstellen und die optimale Strom-, Signal- und Datenverteilung zwischen den vielen Komponenten und zwischen Fahrzeugen.

Felix Strauß stellte zuerst den Entwicklungsdienstleister Bertrandt vor und präsentierte neben der Fahrzeugarchitektur, die Teststufen im Absicherungsprozess. Er sprach des Weiteren über die Wirkketten von komplexen Fahrzeugfunktionen und deren Relevanz für die Absicherung und fasste die Ergebnisse in dann zusammen.

Die Bertrandt Group wurde 1974 gegründet. 12.000 Mitarbeiter/Innen sind an 50 Standorten weltweit beschäftigt. Ein Schwerpunktthema rund um das Fahrzeug ist die Digitalisierung, Autonomes Fahren, Vernetzungen und die Elektromobilität. Am Bertrandt Technikum in Ehningen entwickeln, prüfen und testen die Beschäftigten in hauseigenen Laboren. Bertrandt verfügt dabei über „domänenübergreifende Testexpertisen“ komplexer Systeme und steht für Sicherheit und Qualität auf der Grundlage langjähriger Erfahrungen in der Automobilentwicklung.

Warum testen wir? Diese Frage gab Felix Strauß, am Beispiel der Ariane 5 aus dem Jahre 1996, Gelegenheit anhand von Praxisbeispielen zu zeigen, wie wichtig es ist, umfangreiche Tests durchzuführen und welche Risiken entstehen können, wenn man notwendige Tests unterlässt. Eine Ariane-5-Rakete war bei ihrem ersten Testflug zerplatzt und keiner konnte sich erklären warum. Man hatte nämlich die Software der bewährten Vorgängerrakete, Ariane 4, unverändert übernommen, was dann bei Ariane 5 zu einem simplen Kalkulationsfehler im Bordcomputer führte. Nach einem perfekten Start der Ariane 5 begann die Rakete 37 Sekunden nach dem Flug um die Längsachse zu kippen und 40 Sekunden nach dem Start brach die Nutzlastspitze ab. Danach wurde die Rakete vom Boden aus gesprengt. Der Fehler oder das Nichttesten kostete - an diesem Beispiel - 500 Millionen Dollar.

Der Zeitverlauf von 1955 bis 2035 (prognostiziert) zeigt, wie die Elektrisch/Elektronischen-Fahrzeugarchitektur an Komplexität zugenommen hat und weiter zunehmen wird; gleiches gilt für die Anzahl der Funktionen. Diese „Nervenbahnen“ im Fahrzeug wachsen nicht nur enorm an, sie verändern auch ihre Qualitäten im Zeitverlauf: Direktverkabelung, Bussysteme, verteilte und zentralisierte domänenbasierte und zukünftig cloudbasierte Architekturen.

In diesem Umfeld der sich ändernden Rahmenbedingungen erfolgen die beauftragten Absicherungen mithilfe definierter Teststufen. Aus den Teststufen, wie z.B. Annahmetest, Systemtest, Integrationstest und Komponententest, werden die Testziele abgeleitet und deren Prüfungen auf unterschiedlichsten Testplattformen vorgenommen. Besonders interessante Plattformen sind „Hardware-in-the-Loop“ (HiL) und „Software-in-the-Loop“ (SiL).

In das Thema „Hardware-in-the-Loop“ stieg Felix Strauß dann tiefer ein und stellte ein durch Bertrandt entwickeltes Testsystemkonzept vor, welches in Punkten Flexibilität und Skalierbarkeit neue Maßstäbe setzt.

Am Beispiel des Einpark-Piloten sowie einer fiktiven Fahrzeugfunktion demonstrierte Felix Strauß anschaulich, wie eine automatisierte Absicherung von hochvernetzten Funktionen unter Simulation von Sensordaten sowie der automatisierten Spracheingabe im Labor durchgeführt werden kann.

Zum Schluss begab man sich auf einen Video-Rundgang bei Bertrandt, bei dem ein Testsystempark beeindruckte: HiL Prüfstände, Komponententräger, Prüfstände, Steuergeräte, Dunkelkammer und zahlreiche Bedien-PCs.

Danke an Felix Strauß und Bertrandt für diesen Einblick in die Welt der Spitzentechnologie der Testung und Absicherung.

Bertrandt ist Mitglied im Netzwerk des VdF

Weitere Informationen für Praktika und Abschlussarbeiten

 


Wir trauern um Eduard Schlauch

Eduard Schlauch starb am 02. Juni 2021 im Kreise seiner Familie in Esslingen. Geboren wurde er am 24. August 1941 in Rippin (Polen), die Familie stammte aus Bessarabien. Durch sein Engagement für das „Haus der Bessarabiendeutschen“ in Stuttgart zeigte er ein ausgeprägtes Bewusstsein für Geschichte und Traditionen.

Verbunden fühlte er sich aber auch als Alumnus mit der Staatlichen Ingenieurschule Esslingen, später Fachhochschule und heute Hochschule Esslingen. Dort studierte er Maschinenbau und schloss im Jahre 1965 mit dem Ing. grad. ab. Es war ihm immer besonders wichtig, die Entwicklung und den Fortgang der Hochschule Esslingen zu begleiten und Einfluss zu nehmen. Auch aus diesen Gründen wurde er Mitglied im Verein der Freunde der Hochschule Esslingen (VdF) und war dort im Beirat ein über fast zwei Jahrzehnte gefragter Experte. So war er wegweisend dabei, als das Hochschulfundraising an der Hochschule Esslingen im Jahr 2011 eingeführt wurde und die „Bildungsstiftung Hochschule Esslingen“ im Jahr 2017 gegründet wurde. Noch im Jahr 2020 setzte er sich – in einer Arbeitsgruppe des VdF – für die Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Esslingen ein, indem er seine zahlreichen politischen Verbindungen nutzte und sein großes Firmennetzwerk zielgerichtet einbrachte.

Aber sein Engagement ging noch viel weiter. Er war in seinem beruflichen Wirken, als Manager, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer in namhaften Unternehmen tätig. Als SCHLAUCH CONSULTING war er – bis zuletzt - in Projekten zur Sanierung, Interimsmanagement und Unternehmensstrategieberatung erfolgreich unterwegs.

Schlauch spielte Trompete, Flügelhorn und Kontrabass in der Jazz Combo „ES-music-fans“. Deren bevorzugte Stilrichtung ist der Jazz der 40-iger bis 70-iger Jahre von Blues über Dixieland und Swing.

Als er sich von einem Teil seiner Freunde am 21. Mai 2021 telefonisch verabschiedete, sagte er: „Meine Familie ist da und kümmert sich um mich“. Es war allen ausgesprochen klar „es geht heim“!
Unser Mitgefühl und unser Beileid gelten seiner Familie.

Vorstand und Beirat
Verein der Freunde der Hochschule Esslingen e.V.


HP Deutschland: Keep Reinventing

Fotonachweis ???

HP Deutschland möchte Technologien schaffen, die das Leben für alle und allerorts verbessern helfen. Erfinden und neu erfinden unter dem Motto „Keep Reinventing“, das war der rote Faden beim Industriekolloquium der Fakultät „Maschinen und Systeme“ der Hochschule Esslingen am 18. Mai 2021, moderiert von Studiendekan Prof. Dr. Alexander Friedrich.

Das Thema des Online-Kolloquiums lautete „Innovation durch 3D-Drucklösungen“. Mehr als 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der guten Präsentation, die durch Kurzvideos beeindruckte. Der Vortrag selbst war dreigeteilt. Im ersten Teil sprach Bernhard Fauser, Managing Director Central Europe, über HP, relevante Märkte, Kunden und über die 3D Drucklösungen im Allgemeinen. Im zweiten Teil referierte Raffi Beglarian, 3D Market Manager, über das 3D Produktportfolio, Lebenszyklen und die Innovationsprozesse bei HP. Der dritte Vortragsteil, präsentiert von Jens Hübner, 3D Application Specialist, knüpfte thematisch an und zeigte Lösungen der 3D-Technologie in den jeweiligen Märkten auf.

Bereits 1939 wurde HP von William Hewlett und David Packard, beide Absolventen der Stanford University, mit einem Startkapital von 538 US-Dollar gegründet. Dieses Start-Up entwickelte sich überaus beindruckend: Wissenschaftliche Taschenrechner in den 70er-Jahren, PC und Tintenstrahldrucker in den 80er-Jahren. Zahlreiche Zukäufe (z.B. von Compaq) und Abspaltungen führen zu der HP Inc. Die Aufspaltung in Deutschland geschah bereits am 1. August 2015. Seitdem existiert neben der bisherigen Hewlett-Packard GmbH, als deutsche Tochtergesellschaft der Hewlett Packard Enterprise, auch die HP Deutschland GmbH als Tochtergesellschaft der HP Inc. Beide haben ihren Sitz in Böblingen. Heute beschäftigt HP Inc. 55.000 Mitarbeiter in mehr als 170 Ländern und macht einen Umsatz von ca. 60 Mrd. US-Dollar. HP Inc. gehört zu den führenden PC- und Druckerherstellern weltweit.

Die im Kolloquium vorgestellte 3D Drucktechnik basiert auf der „Tropfenbasierten Mikrofluidik“. Es werden zwei nichtmischbare Flüssigkeiten gezielt zusammengebracht. HP bezeichnet dieses spezielle Verfahren als „Multi Jet Fusion“. Für das HP Multi Jet Fusion Verfahren, bei dem mit zwei speziellen Flüssigkeiten auf Pulverbasis gearbeitet wird, benötigt man keinen Laser. Wenn die Pulverpartikel selektiv geschmolzen werden müssen, wird eine wärmeleitende Flüssigkeit eingespritzt. Durch Lampen, die sich über die Oberfläche des Pulverbettes bewegen, nimmt das eingespritzte Material Wärme auf. Beim HP Multi Jet Fusion-3D-Druck wird ein Polyamid verwendet. Das Polyamid hat eine sehr feine Körnung, so daß ultradünne Schichten von 80 Mikrometern ermöglicht werden.

HP beschreibt diese Technologie so, dass sie 10 mal schneller sei, mit 50% geringeren Stückkosten auskomme und bis zu 100% Material Wiederverwendbarkeit ermöglichen würde. Den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die zahlreiche Fragen stellten, wurden Anwendungsbeispiele aus unterschiedlichen Märkten gezeigt: Mobilität (Zierleiste, Firma BMW, I8), Industrie (Robotergreifer, Firma GIMATIC), Medizin (Orthopädie, Firma OT4) und Consumer (Fahrrad-Schutzhelm). Dabei wird die Qualitätssicherung von den jeweiligen Partnerfirmen übernommen.

Bernhard Fauser beschrieb zum Schluss des Kolloquiums, was HP unter „Keep Reinventing“ versteht: „It’s our never-ending quest to make and do. The means by which we create technology that serves humanity.“ Bereits im Verlauf der Präsentation wurden hierfür relevante Kriterien angesprochen: Nachhaltigkeit, Innovation und die Personalentwicklung am Beispiel der „Camps“ bei HP Barcelona in Spanien. Fauser ergänzte noch das soziale Engagement von HP, z.B. bei der Flüchtlingshilfe in Griechenland.

Die Studierenden wurden aufgefordert, sich bei HP Deutschland direkt zu melden, falls Fragen noch offen sind oder konkrete Jobs gesucht werden: 
https://www8.hp.com/de/de/contact-hp/contact.html

HP gehört zum Netzwerk des VdF - vielen Dank für das Engagement der Referenten!


MAHLE – auf fünf Kontinenten zu Hause

MAHLE ist auf fünf Kontinenten präsent. An 160 Produktionsstandorten sowie in 16 großen Zentren für Forschung und Entwicklung sind 77.000 Mitarbeiter tätig. Für die meisten Studierenden an der Hochschule Esslingen jedoch ist MAHLE in Stuttgart Bad-Cannstatt beheimatet. Deren Eltern werden sich noch an den „KOLBEN“ bei MAHLE erinnern, der dem Automobilzulieferer in seiner 100 jährigen Firmentradition Erfolg und Innovation möglich gemacht hat. Heute ist MAHLE mit seinen strategischen Geschäftsfeldern in der Antriebstechnologie und im Thermomanagement auf dem Weg in eine nachhaltige Mobilität der Zukunft.

Einen Einblick in diese Zukunft konnten am 13. April 2021 mehr als 230 Studierende und Gäste aus dem Online-Vortrag von Dr. Armin Messerer gewinnen: „MAHLE – Shaping Future Mobility with Groundbreaking Innovations in Electronics und Mechatronics.“ Der Vortrag fand im Rahmen des bereits traditionellen Industriekolloquiums der Fakultät „Maschinen und Systeme“ der Hochschule Esslingen statt und wurde von Studiendekan Prof. Dr. Alexander Friedrich moderiert.

Armin Messerer, Leiter des globalen Mechatronikgeschäfts im 2020 gegründeten Geschäftsbereichs Elektronik und Mechatronik, präsentiert im ersten Schritt die Geschäftsfelder und die Profit-Center bei MAHLE, gab einen Überblick über das Produktportfolio und zeigte die Dynamik der Unternehmensentwicklung seit 1920 auf.

In einem zweiten Schritt zeigte er einige Szenarien, wie sich die für MAHLE relevanten Märkte prognostizieren lassen und welche Megatrends die aktuelle Strategie von MAHLE bestimmen: Dual Strategy. Unter „Dualen Strategie“, auf den Feldern des Antriebstranges und des Thermomanagement, will MAHLE bestehende Geschäftsfelder und neue Geschäftsfelder intelligent zusammenführen, was im Vortrag verständlich herausgearbeitet wurde: Weltweiter Zukauf von Unternehmen, um zum einen bestehende Geschäftsfelder auszubauen, zum anderen neue Geschäftsfelder zu entwickeln und darüber hinaus Desinvestitionen in nicht mehr rentable Segmente vorzunehmen.

Im nächsten Schritt zeigte Messerer, wie sich der Bereich Electronics und Mechatronics bei MAHLE entwickelt hat und welche Produkte im Antriebsstrang neu entwickelt (Diversification), modifiziert (Downsizing) oder angepasst (Hybridization) wurden. Die präsentierten MAHLE Komponenten für  Brennstoffzelle und Elektrobatterie machten die interessierten Teilnehmer neugierig.

Unter dem Titel „Werden Sie Teil des MAHLE Teams!“ wurde die Brücke zwischen Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Esslingen und MAHLE geschlagen.

Danke an MAHLE und Dr. Messerer!

MAHLE ist Mitglied im Netzwerk des VdF

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